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6-Punkte-Plan gegen Allergien – Was bei Heuschnupfen hilft
Bewährte Mittel aus der Apotheke, professioneller Rat von Fachleuten, Ihr umsichtiges Verhalten: Tipps, wie Sie bei Heuschnupfen Schritt für Schritt beschwerdefrei werden.
1. Übeltäter finden
Steht die Diagnose fest, lässt sich die Therapie passgenau auf Sie abstimmen. Ob und worauf Sie allergisch sind, findet die Ärztin oder der Arzt heraus, indem mögliche Auslöser auf die Haut geträufelt und die betreffenden Stellen leicht angeritzt werden. Rötet sich die Haut oder bilden sich dort Quaddeln, ist das der sichtbare Beweis für eine Allergie.
2. Vorsorgen
Wissen Sie bereits, dass Sie auf bestimmte Blütenstaubteilchen buchstäblich verschnupft reagieren? Dann fragen Sie schon vor der Pollensaison in der Apotheke nach Nasensprays oder Augentropfen mit Cromoglicinsäure. Die Substanz verhindert das Freisetzen von Histamin. Dieser Botenstoff löst die typischen Heuschnupfen-Beschwerden aus. Der Wirkstoff zeigt seine Effekte allerdings erst nach zwei bis drei Wochen und eignet sich deshalb nur vorbeugend. Übrigens ist Cromoglicinsäure auch für Schwangere, Stillende und Kleinkinder geeignet.
3. Fix handeln
Ob Niesreiz, tränende Augen oder juckende Haut: Auch akuten Beschwerden können Sie gut die Stirn bieten. Fragen Sie das Apotheken-Team nach rezeptfreien Antihistaminika, mit denen Sie leichte bis mittelschwere Beschwerden gut lindern können. Tabletten oder Tropfen mit den Inhaltsstoffen Cetirizin oder Loratadin wirken nach etwa einer Stunde und machen deutlich weniger müde als ältere Antihistaminika. Bereits nach wenigen Minuten wirken Nasensprays oder Augentropfen mit den Wirkstoffen Azelastin oder Levocabastin.
4. Nase frei halten
Damit Sie wieder besser atmen können, eignen sich zum Beispiel Meerwasser-Nasensprays oder Nasenduschen mit Natürlichem Emser Salz. Vorsicht vor abschwellenden Sprays, die die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut zusammenziehen: Wenden Sie diese nie länger als eine Woche an, sonst besteht Gewöhnungsgefahr und die Schleimhäute trocknen aus. Eine sinnvolle Alternative sind kortikoidhaltige Nasensprays, die auch antientzündlich wirken. Es dauert allerdings einige Tage, bis sie für Erleichterung sorgen. Die gute Nachricht: Bei lokaler Anwendung von Kortikoiden brauchen Sie keine Angst vor Nebenwirkungen zu haben, die viele bei kortisonhaltigen Arzneimitteln befürchten. Der in die Nase gesprühte Wirkstoff gelangt so gut wie nicht in die Blutbahn.
5. Pollen die Stirn bieten
Das können Sie gut, wenn Sie die Pollenflugvorhersage beachten. Gehen Sie dem reizenden Blütenstaub buchstäblich aus dem Weg. Halten Sie sich bei starker Pollenbelastung lieber drinnen auf. Tipps für die Nacht: Waschen Sie sich vor dem Schlafengehen die mit Blütenstaub behafteten Haare. Kleidung, die Sie tagsüber getragen haben, am besten nicht im Schlafzimmer aufbewahren. Lüften Sie nur, wenn die Luft möglichst frei von den Allergieauslösern ist – etwa nach einem erfrischenden Regen oder in den frühen Morgenstunden.
6. Abwehr stärken
Wussten Sie, dass sich Ihr Körper mit der Zeit so an die Allergielast anpassen kann, dass Sie nicht mehr darunter leiden? Stichwort spezifische Immuntherapie: Hierbei verabreichen Mediziner:innen regelmäßig winzige Mengen des Allergens als Tablette, Tropfen oder Spritze. Wird die Dosis dann langsam gesteigert, gewöhnt sich das Immunsystem an den Blütenstaub und reagiert weniger heftig darauf. Halten Sie drei Jahre durch, erzielen Sie die besten Erfolge. Fangen Sie das Immuntraining am besten einige Monate vor der Pollensaison an. Eine Hyposensibilisierung kann aber auch während der Pollensaison begonnen werden.
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Alarmstufe Rot bei Pollenallergie
Wenn es draußen so richtig kalt ist, kann man aktiv zum Schutz der Nasenschleimhaut beitragen: Einfach etwas Nasenöl oder eine rückfettende Salbe in die Nase einreiben! Das schützt vor einer Austrocknung.
- Frühjahr: Jetzt sind meist Bäume und Sträucher die Auslöser. Die Hasel gilt als Frühblüher, teilweise schon im Winter, ebenso können Erle, Esche, Birke und Eiche reizen.
- Frühsommer: Nun machen Gräser und Getreide zu schaffen – zum Beispiel Flughafer, Roggen oder Weizen.
- Sommer und Frühherbst:Meiden Sie Kräuter wie Nessel, Wegerich, Beifuß oder Ambrosia.