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Alarmsignal Schmerz - Was bei Schmerzen im Körper passiert
Schmerzen sind ein wichtiges Alarmsignal des Körpers. Aber wie entstehen sie eigentlich?
Wenn Sie sich den Kopf stoßen, den Finger klemmen oder auf einen Legostein treten, reagieren sofort spezielle Schmerzrezeptoren. Sie verwandeln den Reiz in ein elektrisches Signal und leiten es an das Zentrale Nervensystem (ZNS) weiter. So gelangen die Informationen zunächst ins Rückenmark und aktivieren dort blitzschnell alle Ur-Reflexe, die uns helfen, der Gefahr zu entkommen: Bevor wir den Schmerz richtig registrieren, lassen wir die heiße Teetasse bereits fallen. Erst an ihrer nächsten Station, im Gehirn, werden die Infos dann so verarbeitet, dass wir sie bewusst als Schmerz wahrnehmen. Aua!
Individuelles Schmerzempfinden
Wie jemand Schmerzen erlebt, ist jedoch sehr individuell. Denn nicht der Gewebeschaden allein bestimmt darüber, wie stark es wehtut. Entscheidend ist, wie das Nervensystem die Reize verarbeitet: Es hängt vor allem von körpereigenen Botenstoffen wie den beiden Neurotransmittern Serotonin und Dopamin ab, ob Sie einen Schmerzreiz aushaltbar oder unerträglich finden.
Jetzt reicht’s aber
Über acht Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen. Schuld trägt das Schmerzgedächtnis: Je länger ein Schmerz anhält, umso sensibler reagieren die Schmerzrezeptoren auf den Reiz. Gleichzeitig wird der Signalweg zwischen den beteiligten Nervenzellen zur Autobahn ausgebaut. So nehmen wir die Beschwerden immer stärker wahr. Der Schmerzprozess wird selbst zur Krankheit. Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie akuten Schmerz schnellstmöglich therapieren. Spätestens nach einer Woche ist ein Arztbesuch fällig.