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Blähungen und Völlegefühl – Bauch wieder in Balance
Zu viel gegessen, arg fettig und dazu noch Alkohol: Weihnachtsfeiertage liegen einem oft noch lange danach schwer im Magen. Wie Medikamente, Bewegung und Entspannung jetzt helfen.
Es war zu befürchten: Um die kulinarische Leichtigkeit des Seins war es über die Festtage mal wieder nicht gut bestellt. Wie auch bei dem selbstgemachten Lebkuchen von Tante Helga, dem reichlich eingeschenkten Chianti von Onkel Max oder den Rindsrouladen, die Schwiegermutter Maria so lecker gebrutzelt hat? Sie haben auch geahnt: Nach dem Fest hat Ihr Bauch schnell zu rebellieren begonnen. Ein einziges Drücken, Grummeln und Blähen im Reich der Mitte. Was für eine Qual. Die Ursachen dafür sind schnell gefunden: Fettes Essen verzögert die Magenentleerung. Blähende Speisen mit Zwiebeln, Kohl oder Hülsenfrüchten sorgen für mehr Darmgase. Alkohol und scharfe Gewürze sind Säurelocker, sie reizen die Schleimhäute und führen oft zu Sodbrennen.
Das einzig Gute nun: Sie wissen aus leidvoller Erfahrung, was die gestörte Verdauung wieder ins Lot bringen kann. Manchmal bewirken bereits Kleinigkeiten Wunder. So etwa die Idee, statt eng geschnürter Hose ein Beinkleid mit Gummizug zu tragen, das weniger einengt. Immer einen Versuch wert ist es, eine Wärmflasche auf den aufgetriebenen Leib zu legen. Das kann den Bauch entspannen. Andere schwören auf den Verdauungsspaziergang: Die Bewegung regt die Magenmuskulatur an, das Organ wird daraufhin schneller entleert.
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Weniger essen und entspannen
Wenig Aufwand, aber große Wirkung verspricht häufig auch eine kleine Ernährungsumstellung: Essen Sie nicht so hastig wie sonst. Bevorzugen Sie mehrere kleine und leicht verdauliche Mahlzeiten anstelle der wenigen, dafür aber üppigen Speisen. Sie sollten weniger Fett und Kalorien als das reichhaltige Weihnachtsmenü enthalten, dafür aber mehr Gemüse und Ballaststoffe.
Hier der Tipp: Die Umstellung auf eine faser- oder quellreichere Kost langsam steigern, sonst quält eher noch mehr Luft im Bauch. Und: Viel trinken nicht vergessen, damit die Quellstoffe wirken können. Gut eignen sich jetzt stilles Wasser oder ungesüßter Tee. Hochprozentige Getränke sollten jetzt erst einmal tabu sein.
Und weil auch zu viel Hektik buchstäblich auf den Magen und die Verdauung schlagen kann – versuchen Sie einmal, Ihren Alltag etwas ruhiger angehen zu lassen. Gezielte Antistressübungen wie etwa mithilfe der Progressiven Muskelentspannung, Yoga oder Autogenes Training bringen häufig die gestörte Verdauung wieder in die Balance.
Bringt das nicht den gewünschten Effekt, fragen Sie in der Apotheke nach. Das pharmazeutische Personal berät Sie zu verschiedenen Arzneimitteln, die die Darmprobleme lindern können. Etwa Kombinationen mit Wirkstoffen aus Gelben Enzian, Pfefferminze, Kümmel, Schleifenblume oder Tausendgüldenkraut. Artischocke und Gelbwurz unterstützen die Fettverdauung. Sind abgehende Darmwinde das Problem, erkundigen Sie sich nach Entschäumerpräparaten mit Dimeticon oder Simeticon. Sie lösen die lästigen Blähungen auf und sind zugleich gut verträglich, weil sie nicht ins Blut übergehen. Ein Tipp bei Magenkrämpfen: Fragen Sie die Apotheker:innen und PTA nach Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Butylscopolamin. Sie helfen sehr rasch, sind allerdings nicht zur langfristigen Einnahme ratsam.
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Arzneitees gegen Bauchkrämpfe
Auch verdauungsfördernde Arzneitees tragen zu mehr Wohlbefinden bei. Probieren Sie zum Beispiel ein Heißgetränk mit Anis, Fenchel und Kümmel aus. Zubereitungen mit Löwenzahn, Enzian und Benediktenkraut enthalten Bitterstoffe, diese regen die Speichel- und Magensäurebildung an. Wenn Bauchkrämpfe quälen, kann ein Arzneitee mit Schafgarbe für Linderung sorgen.
Schön, wenn Sie das eine oder die Mittel finden, die rasch Ihre Verdauungsprobleme beheben. Weil aber das nächste üppige Festmahl bald bestimmt wieder ansteht: Denken Sie vorher an die kulinarische Leichtigkeit des Seins. Weniger ist manchmal mehr!