Blickpunkt Auge - Wie Sie die Sehkraft erhalten
Die Sehkraft lässt mit dem Alter nach. Mit regelmäßigen Früherkennungschecks und einem gesunden Lebensstil können Sie Ihre Augen aber lange gesund halten.
Die Wärme der Sonne auf dem Gesicht spüren und dem Himmel zublinzeln, das ist ein schöner Willkommensgruß an den Sommer. Aber nicht vergessen: Setzen Sie zuvor Ihre Sonnenbrille auf. Und sorgen Sie gut für Ihre Sehkraft. Da auch unsere Augen altern, ist es völlig normal, wenn sie mit zunehmendem Alter nachlässt. Wichtig ist allerdings, regelmäßig zur Augenärztin oder zum Augenarzt zu gehen. Denn leider kann auch eine Krankheit hinter der gestörten Sicht stecken.
Ein häufiges Augenleiden ist zum Beispiel der Grüne Star, auch Glaukom genannt: Ein erhöhter Augeninnendruck schädigt den Sehnerv. Meist ein schleichender Prozess, der das Gesichtsfeld zunehmend einschränkt und unbehandelt zur Erblindung führen kann. Rechtzeitig erkannt, lässt sich der Grüne Star zwar nicht heilen, aber zumindest aufhalten. Standardtherapie sind Augentropfen, die den erhöhten Innendruck senken. Fachleute raten, den Druck ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig überprüfen zu lassen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Früherkennungsuntersuchung, wenn ein Verdacht auf ein Glaukom oder ein erhöhtes Risiko besteht.
Keine trüben Aussichten mehr
Ein weiterer Augencheck ab dem 60. Lebensjahr ist sinnvoll, um rechtzeitig eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zu erkennen. Hier schränkt ein gestörter Stoffwechsel der Netzhaut die Sehfähigkeit an der Stelle des schärfsten Sehens (Makula) zunehmend ein. Leidtragende sehen Gegenstände im Zentrum des Gesichtsfeldes nur noch verschwommen, schließlich überhaupt nicht mehr. Auch dieses Leiden schreitet meist nur langsam fort.
Anders als bei der trockenen Form der AMD entwickelt sich die feuchte AMD sehr rasch. Allerdings lässt sich der aggressivere Krankheitsverlauf mit Medikamenten verzögern. Auch die Photodynamische Therapie, Lasern oder eine Operation können die feuchte AMD ausbremsen.
Vorsicht: Grauer Star
Ob beim Lesen oder Einkauf: Müssen Sie zunehmend angestrengt hinschauen, kann das auch an einer Linsentrübung liegen. Der so genannte Graue Star tritt meist in der zweiten Lebenshälfte auf. Die Betroffenen sehen zunehmend verschwommen. Für klare Sicht kann nur eine Operation sorgen, bei der die trübe Linse durch eine künstliche ausgetauscht wird. Das ist übrigens der häufigste chirurgische Eingriff der Welt, der Augenspezialist:innen routiniert von der Hand geht. Jedem einzelnen Operierten aber beschert er jede Menge Lichtblicke.
Anti-Aging-Tipps für Ihre Augen
- Auf gesunde Werte achten: Ein erhöhter Blutdruck oder zu hohe Blutzuckerwerte schädigen die Gefäße in den Augen. Bluthochdruck oder Diabetes deshalb gut einstellen lassen.
- Sport treiben: Bewegung fördert die Durchblutung in den Adern unseres Sehorgans.
- Ausgewogen ernähren: Das versorgt das Auge mit den notwendigen Nährstoffen.
- Alkohol und Nikotin meiden: Die Genussgifte erhöhen das Risiko für Grauen Star und AMD. Bei übermäßigem Alkoholkonsum kann zudem ein Nährstoffmangel entstehen und die Sehkraft schädigen.
- Auszeit vom Display: Wer ständig aufs Tablet oder Handy starrt, kann schnell kurzsichtig werden. Besonders Kindern droht dieses Schicksal, zeigt die Erfahrung.
- Tipp: Öfter mal rausgehen oder aus dem Fenster gucken.
- Sonnenbrille tragen: Sie sollte die Kennzeichnung „CE“ plus „UV-400“ oder „100% UV-Schutz“ tragen. Nur dann schützt sie die Augen zuverlässig vor UV-Licht.
- Schlafen: Sind die Augen geschlossen und müssen nicht arbeiten, regeneriert sich das Sehorgan. Studien1 legen zudem nahe, dass Schlafmangel das Risiko für einen Grünen Star erhöht.
Quellen:
1 Qiu, Ramulu, Boland. Association Between Sleep Parameters and Glaucoma in the United States Population. National Health and Nutrition Examination Survey. Journal of Glaucoma: February 2019 - Volume 28 - Issue 2 - p 97–104
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