Durchfall: Ursachen und Therapie
Unter Durchfall versteht man dünnflüssige oder breiige Stühle, die mehr als dreimal am Tag aufeinanderfolgen. Dies führt zu Wasser- und Mineralstoffverlusten, die sofort ausgeglichen werden müssen, da sonst ernste Schäden drohen.
Zu den Ursachen von Durchfall
Die häufigste Ursache eines Durchfalls (Diarrhoe) ist eine bakterielle oder virale Infektion. Die Erreger gelangen durch verdorbene Lebensmittel oder verunreinigtes Trinkwasser in den Körper.
Eine rein funktionelle Störung ist der Durchfall bei nervösen, empfindlichen Menschen als Reaktion auf Stress, Konflikten oder Angst. Diese können sich auf das vegetative Nervensystem des Darms und damit auf seine Funktion niederschlagen.
Weitere Ursachen des Durchfalls können sein:
- Vergiftungen durch verdorbene Lebensmittel.
- Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel.
- Reizung der Darmschleimhaut durch den häufigen Gebrauch von Abführmitteln.
- Alkoholmissbrauch.
- Bestimmte Medikamente, z.B. Antibiotika.
Durchfälle können auch als Begleiterscheinungen anderer Erkrankungen auftreten, so z.B. bei entzündlichen, chronischen Darmerkrankungen oder Bauchspeicheldrüsenentzündungen. Eine Schilddrüsenüberfunktion sowie Erkrankungen der Nebenniere und Diabetes können ebenfalls mehr oder weniger regelmäßig zu Durchfällen führen.
Behandlung des akuten Durchfalls
Meistens kommen leichte bis mittelschwere Durchfallerkrankungen ohne Medikamente zum Stillstand. In vielen Fällen ist Durchfall eine Abwehrreaktion des Körpers. Unverträgliche Speisen oder Giftstoffe werden so auf dem schnellsten Weg aus dem Körper transportiert. Auch Krankheitserreger können rasch aus dem Magen-Darm-Trakt entfernt werden.
Der Nachteil dieser Schutzfunktion liegt darin, dass dem Darm keine Zeit bleibt, um lebensnotwendige Flüssigkeit, Salze und Nährstoffe zu gewinnen. Dies kann, vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen, zu einer Belastung der Nieren und des Kreislaufs führen.
Die wichtigste Maßnahme ist daher, die verlorengegangene Flüssigkeit und die Salze zu ersetzen. Dazu eignen sich am besten Glukose-Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke. Notwendig ist es, dass Sie mindestens 2,5 bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag aufnehmen.
Auf Reisen können Sie sich behelfen, indem Sie ein Getränk aus fünf Teelöffeln Traubenzucker, einen halben Teelöffel Kochsalz und einen halben Liter Wasser herstellen. Eventuell können Sie noch etwas Fruchtsaft des besseren Geschmacks wegen dazugeben.
Die Ernährung bei Durchfall
Während der Zufuhr von Flüssigkeit und Salzen sollten Sie blähende Nahrungsmittel, Alkohol, Nikotin, Koffein, Kakao, Milch und scharfe Gewürze vorübergehend meiden.
Am besten ist es, wenn Sie bei Auftreten von Durchfall eine Pause in der Nahrungsaufnahme von sechs bis zehn Stunden einlegen, in denen nur die Glukose-Elektrolyt-Lösung zugeführt wird.
Nach einer Nahrungspause von 10 Stunden sollten Sie wieder etwas Leichtes essen. Besonders geeignet sind geriebene Obstbreis, z.B. geriebener Apfel - mit Schale, aber ohne Kerne und Kerngehäuse oder eine zerdrückte Banane - diese kann mit etwas Magerquark und Zucker verfeinert werden.
Kartoffelbrei, Zwieback, Reis oder eine Karottensuppe sind ebenso geeignet wie Hafer- oder Reisschleim. Verzichtet werden sollte immer noch ganz auf Kaffee und Alkohol, sowie fette Speisen, Eier und Zitrusfrüchte.
Nach ein bis zwei Tagen ist es schon möglich, mageres, möglichst püriertes Fleisch, Knäckebrot, Gemüse- oder Fleischbrühe und Nudelsuppen dem Speiseplan zuzufügen. Nach zwei bis drei Tagen können Sie dann langsam wieder zu Ihrer normalen Ernährung übergehen.
Vorbeugung gegen Durchfall
Die wichtigste Maßnahme, um Infektionen des Darms vorzubeugen, ist eine notwendige hygienische Sorgfalt. Dies betrifft vor allem den Kauf, die Lagerung und die Zubereitung von Lebensmitteln.
Nur frische, unbeschädigte Ware kaufen, die gut gekühlt gelagert und nach Entnahme aus dem Kühlschrank rasch verarbeitet wird: Dabei sind saubere Arbeitsgeräte in der Küche ebenso wichtig wie häufiges Waschen der Hände und regelmäßiges Wechseln der Geschirr- und Spültücher.
Vor allem auf Reisen in ferne, tropische Länder verzichten Sie unbedingt auf Leitungswasser, Eiswürfel, Speiseeis und ungeschältes Obst oder Salat. Wasser sollten Sie nur abgekocht oder aus originalverschlossenen Flaschen trinken. Nur durch Kochen und Braten werden Durchfallerreger abgetötet.
Zur Vorbeugung sind auch Hefepräparate geeignet, die die Darmflora stärken und damit ein Durchfallrisiko vermindern. Diese Mittel gibt es rezeptfrei in der Apotheke.
Bildquelle anaumenko/stock.adobe.com