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Früh erkannt - Gefahr gebannt
Vorsorgeuntersuchungen gegen Krebs zählen nicht gerade zu Ihren Lieblingsterminen? Gehen Sie trotzdem hin!
Verständlich, dass wir den Gedanken an eine Krebserkrankung lieber weit wegschieben und deshalb auch die Vorsorgetermine gerne verschludern. Dennoch: Je früher eine mögliche Erkrankung entdeckt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Und das Ergebnis der Früherkennungsuntersuchungen haben Sie glücklicherweise zu einem guten Teil selbst in der Hand. Ein gesunder Lebensstil ist der beste Krebsschutz. Der Verzicht aufs Rauchen steht dabei an erster Stelle, denn Rauchen gilt als größter Risikofaktor für Lungenkrebs. Auch zwischen Alkoholkonsum und Krebs besteht ein direkter Zusammenhang. Alkohol, wenn überhaupt, also nur in Maßen genießen. Wer darüber hinaus die folgenden drei Dinge beherzigt, betreibt perfekte Krebsvorsorge:
1. Den Regenbogen essen
Obst und Gemüse enthalten jede Menge Schutzstoffe für unsere Zellen –die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Farbstoffe wie Carotinoide, Chlorophyll, Lycopin, Betanin und Anthocyane zählen dazu. Sie wirken unter anderem antioxidativ und entzündungshemmend. Generell sollten wir darauf achten, ausgewogen und vielseitig zu essen. Reichlich Obst und Gemüse spielen dabei die zentrale Rolle. Je bunter, desto besser für unsere Zellgesundheit.
2. Entspannt bleiben
Dauerstress schwächt das Immunsystem und macht uns anfällig. Wer es schafft, nach Stressphasen immer wieder ganz bewusst zu entspannen, lebt nachweislich gesünder. Achtsamkeitsübungen, Meditation oder Progressive Muskelentspannung helfen dabei – denn Gelassenheit lässt sich durchaus lernen. Oft reicht es schon aus, wenn Sie sich für einige Minuten nur auf die eigene Atmung konzentrieren und dabei an etwas Schönes denken.
3. Runter vom Sofa
Wer sportlich aktiv ist, verringert sein Krebsrisiko durchschnittlich um 20 bis 30 Prozent, so die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). Sportler, die es dennoch erwischt, haben ein geringeres Rückfallrisiko. Schon ein täglicher flotter Spaziergang wirkt sich positiv aus, mehr hilft allerdings auch mehr. Das Ziel ist, sich regelmäßig auszupowern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät zu mindestens 150 Minuten moderater sportlicher Aktivität pro Woche.
Versuchen Sie, diese Tipps in Ihren Alltag zu integrieren. Dann können Sie künftigen Früherkennungsterminen ganz ohne Bauchgrummeln entgegensehen.
Früherkennung: Was die Krankenkasse empfiehlt
- Hautkrebs: Ab 35 Jahren haben gesetzlich Versicherte alle zwei Jahre Anspruch auf ein Screening der gesamten Hautoberfläche
- Darmkrebs: Test auf Blut im Stuhl: Im Alter von 50 bis 54 Jahren besteht einmal im Jahr Anspruch auf diese Untersuchung, ab 55 Jahren alle zwei Jahre. (Es sei denn, sie entscheiden sich stattdessen für eine Darmspiegelung, s. u.). Eine Stuhlprobe wird auf okkultes Blut untersucht – das mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist. Es kann auf Krebs oder Polypen im Darm hinweisen. Wird Blut entdeckt, schließt sich immer eine Darmspiegelung an, um die Ursache abzuklären. Darmspiegelung: Männer können sie ab dem Alter von 50 Jahren, Frauen ab dem Alter von 55 Jahren insgesamt zweimal in Anspruch nehmen. Zwischen den beiden Untersuchungen müssen zehn Jahre Abstand liegen. Wer sich für eine Darmspiegelung entscheidet, benötigt in den zehn Jahren danach keinen Stuhltest.
- Gebärmutterhalskrebs (Frauen): Zwischen 20 und 34 Jahren können Sie einmal jährlich einen Pap-Test in Anspruch nehmen. Dabei werden Zellen aus einem Abstrich vom Gebärmutterhals auf Veränderungen untersucht. Ab 35 Jahren besteht alle drei Jahre Anspruch auf eine Kombi-Untersuchung aus Pap-Test und HPVTest. Der HPV-Test sucht nach Humanen-Papilloma- Viren, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können.
- Brustkrebs (Frauen): Ab 30 Jahren steht Ihnen die einmal jährliche Tastuntersuchung beider Brüste und der umliegenden Lymphknoten zu. Von 50 bis 69 Jahren folgt alle 2 Jahre das Mammografie-Screening. Dabei werden beide Brüste geröntgt.
- Prostatakrebs (Männer): Ab dem Alter von 45 Jahren besteht einmal jährlich Anspruch auf eine Untersuchung: Dabei werden die Prostata und die äußeren Genitalien abgetastet.