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Schweiß, lass nach!
Wird mir im hellen oder dunklen Shirt heißer?
Wer’s ausprobiert, wird merken: In heller Kleidung schwitzt man mehr. Sie lässt nämlich die wärmende Infrarot-Strahlung der Sonne leichter durch. Dunkle Kleidung dagegen reflektiert sie und schützt daher eher vor Überhitzung. Und noch einen Vorteil hat Schwarz auf der Haut: Dunkle Shirts halten die UV-Strahlung besser ab. Sie entsprechen in etwa einem Lichtschutzfaktor von 20. Da ein weißes T-Shirt nur einen Lichtschutzfaktor von etwa 10 hat, sollte man sich bei Sonnenschein darunter mit Sonnenschutz eincremen.
Schwitze ich mehr nach einer kalten Dusche?
Das kann passieren. Die Dusche zur Abkühlung sollte nicht kälter als 25 °C sein, damit der Körper keine Extra-Wärme produzieren muss, um seine 37 °C zu halten. Diese Energieleistung bringt ihn nämlich wiederum ins Schwitzen.
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Muss ich bei Hitze mindestens zwei Liter trinken?
Das kommt auf die Außentemperatur an. Dass jeder Mensch die gleiche bestimmte Mindestmenge an Flüssigkeit täglich bräuchte, ist ein Mythos. Normalerweise nehmen wir allein schon 20 Prozent unseres Bedarfs mit den Mahlzeiten auf. Gute Lieferanten sind zum Beispiel Obst und Salat. Den Rest regelt bei Gesunden das Durstgefühl. Nur Senioren sollten bewusst aufs Trinken achten, denn mit dem Alter lässt dieses Gefühl nach.
Verstärkt scharfes Essen das Schwitzen?
Ja. Chilis, Tabasco und Co. heizen richtig ein. Scharfe Gewürze regen nämlich den Stoffwechsel an und damit auch die Wärmeproduktion des Körpers. Bei großer Hitze also besser vorsichtig würzen. Weitere Schweißtreiber sind üppige Mahlzeiten und alkoholische Getränke.
Schwitzt man mehr, wenn man Eiskaltes trinkt?
Ja, denn die eiskalte Limo oder das kalte Bier erfrischen nur scheinbar. Sie landen schnell im Magen und geben dem Körper das Signal: „Kälte ausgleichen, Wärme produzieren!“ Das ideale Getränk bei Hitze: lauwarmer, ungezuckerter Tee.
Ist gegen Schweiß ein Kraut gewachsen?
Salbei hat schweißhemmende Wirkung. Wer mehrmals am Tag eine Tasse lauwarmen Salbeitee trinkt, schwitzt weniger. Auch hilfreich: Salbeiumschläge. Das Rezept: Einen TL Salbeiblätter (frisch oder getrocknet) mit 2 Tassen Wasser aufkochen, 15 Minuten ziehen lassen. Nach dem Abkühlen ein Tuch damit tränken und ein paar Minuten auf die Stellen legen, an den man besonders schwitzt. Mehrmals täglich wiederholen.
Gut zu wissen!
Bei manchen Menschen läuft die körpereigene Klimaanlage ständig auf Hochtouren. Sie leiden an „krankhaftem Schwitzen“ (Hyperhidrose). Abhilfe schaffen nur die Hemmung oder Stilllegung der Schweißdrüsen. Das kann der Arzt mit Botox-Injektionen machen, die allerdings regelmäßig wiederholt werden müssen. Weitere Methoden sind: die Schweißdüsen operativ zu entfernen, sie mit Schwachstrom mattzusetzen (Iontophorese) oder sie durch Wärme zu zerstören (mittels Radiofrequenz, Mikrowellen, Ultraschall oder Laser).